Renaturierung Trotzbach
Es sind weitere Renaturierungen des Trotzbachs geplant
Auf dem Teilstück von der Brücke in Millinghausen (Zur Windmühle“) bis zur Landstraße an der ehemaligen Brennerei Beckmann in Böckum sollen ab Spätsommer die Bagger rollen. Die Brücke in Millinghausen am Artenschutzturm wird bei dieser Maßnahme des Wasserverband Obere Lippe im Zuge des Hochwasserschutzes erneuert, um das Schutzniveau vor Hochwasser zu erhöhen. Eine Begehung im kleinsten Kreis fand am 10. Mai 2021 mit Herrn Karthaus und Herrn Schäfers vom Wasserverband Obere Lippe (WOL), dem Projektplaner Herrn Berger sowie Herrn Hoffmann von der Stadt Erwitte mit den Ortsvorstehern von Horn-Millinghausen und Böckum statt.
Nachdem die Maßnahme bis zur Brücke „Zur Windmühle“ bereits vor einigen Jahren abgeschlossen wurde, soll nun ein fast 2 km langes Teilstück bis zur Landstraße an der Brennerei Beckmann in Böckum folgen. Während auf den ersten Metern der Trotzbach nur etwas von der Straße weggeführt wird, folgen größere Maßnahmen ab der Brücke am Artenschutzturm. Auf Höhe der Klärteiche soll sich der Trotzbach natürlich durch die Wiese schlängeln. Dabei bleibt die Bachsohle in diesem Bereich auf dem jetzigen Niveau. Der Bach bekommt jedoch mehr Platz auf beiden Seiten.
Dahinter, auf Höhe der Kläranlage, wird zwischen Trotzbach und Kläranlage ein Stillgewässer geschaffen. Die Steilbereiche in Höhe der Schlehen bleiben erhalten und in den neuen Bachlauf integriert.
Auf Höhe der alten Fischteiche wird das Sohlenniveau des Trotzbaches angehoben, um dadurch ein häufiges Ausufern des Gewässers in die Aue zu ermöglichen und den Grundwasserspiegel anzuheben. Der Trotzbach soll zukünftig zwischen den beiden alten Teichen durchgeführt werden und schlängelt sich anschließend, orientiert an historischen Karten, weiter Richtung Böckum. Auf dem letzten Stück vor der Straße am Eftkamp liegt unter der Wiese eine natürliche Kiesfläche. Mit dem Durchleiten des Trotzbaches über diese Fläche hoffen die Beteiligten, natürliche Laichgründe für z. B. die Forelle schaffen zu können. Auf den letzten Metern bis zur Brücke Erftkap muss an das Bestandsniveau des Trotzbaches angeschlossen werden. Der Höhenunterschied wird über eine Sohlgleite in Lehmbauweise abgebaut. Bis sich der Boden dort gesetzt und durch Vegetation verfestigt hat, erfolgt zunächst für ca. 2 Jahre eine Ableitung des Trotzbaches in die Tiwecke und von dort aus vor der Brücke wieder zurück in den Trotzbach. Hinter der Brücke wird das Bachniveau bis auf Höhe Fluetgraben leicht angehoben, bevor es bis zur Landstraße wieder auf das jetzige Niveau absinkt. Bis zur Höhe des Fluetgrabens sind drei Schleifen in östlicher Richtung vorgesehen.
Bei der Renaturierung bleiben besonders schützenwerte Bereiche wie Steilufer und besonderer Baumbestand erhalten und werden in den neuen Verlauf des Trotzbachs integriert.
Der WOL hofft, Mitte Juni die Auftragsvergabe durchführen zu können. Der Maßnahmenbeginn ist für Ende August anvisiert. Sofern es die Corona-Lage zulässt, soll vor Maßnahmenbeginn bzw. während der Maßnahme eine öffentliche Begehung für die Anlieger und alle interessierten Anwohner angeboten werden.